"Die Wohnanlage am Loehleplatz, zwischen 1907 bis 1926 errichtet sowie 1936-38 erweitert, stellt ein bemerkenswertes Beispiel des genossenschaftlichen Wohnungsbaus in München dar und bildet als solches ein Ensemble. Die Bebauung, vom Ersten Weltkrieg unterbrochen, erfolgte durch den „Verein für Verbesserung der Wohnungsverhältnisse in München“ unter der Führung des Architekten Johann Mund und unter Beteiligung von Richard Fuchs, Hans Wagner, Paul Liebergesell und Feodor Lehmann. Die Bauten sind dem Reform- bzw. Heimatstil zuzuschreiben. Die Erweiterung in den 1930er Jahren beruht auf den Planungen von Carl Jäger, der mit den Bauten den Heimatstil fortschreibt. Der 1899 gegründete Verein zählt zu den vielen, seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland entstehenden Wohnungsbaugenossenschaften, die als Antwort auf die drängende Wohnungsfrage insbesondere für die Bevölkerungsgruppen mit kleinem Einkommen ein gesundes Wohnumfeld schaffen wollten.
Die Ausführung der Anlage am Loehleplatz entspricht dem Grundgedanken der kurz zuvor in Kraft getretenen Staffelbauordnung des Stadterweiterungsbüros von Theodor Fischer, welche Neubauprojekte in ein übergeordnetes, gesamt-städtebauliches Konzept einzubinden suchte. Dementsprechend ist die äußere Bebauung an der Rosenheimer Straße als Ausfallstraße viergeschossig und die inneren Bauten am Loehleplatz, an der Abenthum- und Wollanistraße von drei- zu zweigeschossigen Mehrfamilienhäusern herabgestaffelt. An der Weißkopfstraße sind schließlich eingeschossige Reihenhauszeilen zu finden. Durch die Ausgestaltung der Eckbauten an der Mündung der Maria-Lehner-Straße wird städtebaulich ein Zugang zu den Straßen- und Platzräumen im Innern der Anlage geschaffen. Die Erweiterung ergänzt die Reihen an Maria-Lehner- und Weiskopfstraße und schafft zudem eine neue Zeile an der Führichstraße, alle als zweigeschossige Reihenhausbauten. Die Nord-Süd-Achsen sind auf die Ramersdorfer Kirche ausgerichtet. Die Baukörper sind, besonders aus dem Anfang der Bautätigkeit noch vor dem Ersten Weltkrieg, mittels abwechslungsreicher Dachformen, Gauben, Zwerchhäusern, Erkerbauten, Loggien und Putzdekor reich gegliedert und dabei sowohl symmetrisch wie asymmetrisch zusammengeordnet. Die um einen Hof geschlossene Blockbebauung wird ebenso aufgelockert wie die Folgen von Reihenhäusern.
Der Stilwandel zur Nachkriegsarchitektur wird, besonders bei den jüngeren Bauten an der Rosenheimer Straße, spürbar, bleibt jedoch im vorgegebenen Rahmen. Die Reihenhausbauten sind Putzbauten mit Klappläden und wechselnden Türöffnungen.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude Weiskopfstraße 39-43 und Führichstraße 68 zerstört bzw. schwer beschädigt. Dort entstanden im Auftrag des Vereins Neubauten, von denen das Gebäude Maria-Lehner-Straße 37/39 auf Grund der Höhe und Gestaltung eine Störung innerhalb Ensembles bildet. Eine Verunklärung der Gartengrundstücke ist die Garagenzeile der 1950er Jahre hinter den Reihenhäusern an der Führichstraße."
... Seine vorwiegend als Miethäuser verwirklichten Entwürfe reichen vom historisierenden Baustil über den Jugendstil bis zur neuen Sachlichkeit. ...
Die Wohnanlagen am Loehleplatz sind ein Wohngebiet im Münchner Stadtteil Ramersdorf. Diese Siedlung entstand für den Verein für Verbesserung der Wohnungsverhältnisse in München (Heute:Gemeinnütziger Wohnungsverein 1899 e.V.) zwischen 1907 und 1927 – unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg. ...
...Ramersdorf steht für vielfältige Kontraste. Zum einen finden sich in der „Mustersiedlung Ramersdorf“ aus den 1930er-Jahren schöne Plätze. Das Viertel entstand in erster Linie, um Familien günstiges Wohnen im Grünen zu ermöglichen. Heute noch erhalten sind viele Wohnanlagen, darunter das Ensemble um den Löhleplatz. ...